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Meinungen, Tatsachen, Nützliches.

BMELV und BITKOM: Online-Daten besser schützen

9/2/2010

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Konferenz zu Sicherheit und Datenschutz im Internet 

Berlin, 9. Februar 2010 - Der Schutz der persönlichen Daten im Internet ist eine der „wichtigsten Kernaufgaben von Politik und Wirtschaft“. Das betonten Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner und BITKOM-Präsidiumsmitglied Prof. Dieter Kempf bei einer Pressekonferenz heute in Berlin. Moderne digitale Technologien hätten nur dann eine reale Chance, wenn auch die Interessen der Verbraucher umfassend geschützt seien. Anlässlich des „Safer Internet Day“ veranstalten das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) gemeinsam die Konferenz „Sicherheit und Datenschutz – Wer trägt welche Verantwortung?“.

 

„Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Persönliche Daten sind persönliches Eigentum und müssen es bleiben“, sagte Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner. „Nur wer sich darauf verlassen kann, dass die eigenen Daten im Netz umfassend geschützt sind, wird die digitalen Angebote der Wirtschaft nutzen.“

 

Das Bundesverbraucherministerium und der BITKOM haben für die Verbraucherinnen und Verbraucher gemeinsam die wichtigsten Tipps zu Datenschutz und Sicherheit im Internet zusammengestellt. Das Informationsblatt ist unter www.bmelv.de sowie www.bitkom.org/datenschutz-tipps online kostenfrei verfügbar.

 

„Die einen geben ohne Bedenken ihr ganzes Leben preis – inklusive intimster Informationen. Und andere machen aus Angst vor Ausspähung weder Online-Shopping noch Internet-Banking. Politik, Wirtschaft und Verbraucher müssen gemeinsam dafür sorgen, dass private Daten im Web sicher sind“, sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Prof. Dieter Kempf.   

 

Aigner und Kempf appellierten an die Verbraucherinnen und Verbraucher, nur nach sorgfältiger Prüfung ihre Daten im Internet freizugeben: „Internet-Nutzer sollten genau darauf achten, an wen sie ihre E-Mail-Adresse weitergeben oder ob sie bei Online-Services in die Weitergabe ihrer persönlichen Daten einwilligen.“

 

Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des BITKOM hatten im vergangenen Jahr 40 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren, das sind 28 Millionen Bundesbürger,  persönliche Informationen wie Profile, Bilder und Gedanken im Internet veröffentlicht. 2008 waren es erst 23 Prozent. Besonders beliebt sind Profile in Internet-Gemeinschaften. 60 Prozent aller Internet-Nutzer sind in „Communitys“ Mitglied. Unter den 14- bis 29-jährigen sind sogar neun von zehn Surfern in Communitys aktiv.

 

Ein Teil der Internet-Nutzer macht dabei bewusst auch falsche Angaben. Jeder vierte Surfer ab 14 Jahren gibt auch einmal unwahre Daten ein, ergab die Umfrage von BITKOM und Forsa. Das entspricht 12 Millionen Deutschen. Am häufigsten werden Name und Alter falsch angegeben. „In erster Linie sind Falschangaben eine Abwehrreaktion gegenüber zahlreichen Datenabfragen im Internet“, sagte Prof. Kempf. Zahlreiche Nutzer wollen auf diese Weise anonym bleiben. 58 Prozent der Anwender, die Falschangaben machen, ist es suspekt, so viele persönliche Daten preisgeben zu müssen. 10 Prozent nannten als Grund für falsche Angaben, dass sie sich unerkannt nach einem neuen Partner umschauen wollen. „Wie im richtigen Leben brauchen Web-Surfer ein gesundes Misstrauen“, so Kempf. „Gerade weil man seinem Gegenüber nicht ins Gesicht sieht, sollte man nicht alles glauben.“

 

Unwahre Angaben sind aber nur bedingt ein Schutz vor Datenmissbrauch. BMELV und  BITKOM empfehlen, mit Daten grundsätzlich sparsam umzugehen. In Formularen sollten nur Informationen angegeben werden, die zur Nutzung der Dienste wirklich nötig seien. In vielen Netzwerken kann der Datenschutz individuell eingestellt werden – etwa, indem Fotos oder Kontaktdaten nur Bekannten zugänglich gemacht werden. Wichtig seien auch sorgfältig gewählte Passwörter und aktuelle PC-Sicherheitsprogramme.

 

Einig waren sich Bundesministerin Aigner und der Hightech-Verband BITKOM, dass das Datenschutzrecht weiter an die digitale Entwicklung angepasst werden müsse. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner forderte eine Stärkung der Verbraucherrechte:  „Der Grundsatz, dass Daten nur mit Einwilligung der Betroffenen verwendet werden dürfen, muss weiter gestärkt werden. Wer persönliche Daten ins Netz stellt, sollte grundsätzlich auch das Recht behalten, diese wieder zu löschen. Wir benötigen einen Kopierschutz, damit Inhalte nicht kopiert und an anderer Stelle ins Netz gestellt werden können. Internet-Browser sollten zudem datenschutz- und sicherheitsfreundliche Voreinstellungen haben, so dass Nutzer nicht erst aktiv werden müssen, wenn sie nicht wollen, dass ihre Daten weitergegeben werden.“

 

„Der Daten- und Verbraucherschutz im Web darf kein Flickenteppich bleiben“, sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Dieter Kempf. „Heute regeln oft mehrere Gesetze dieselben Themen.“ Nötig sei eine umfassende Anpassung des Datenschutz- und Medienrechts an die Web-2.0-Ära. Oberflächliche Änderungen nach Fällen von Datenmissbrauch genügten nicht. Zudem komme es darauf an, vorhandene Sanktionsmöglichkeiten auch zu nutzen. Prof. Kempf: „Im Internet ist weniger fehlendes Recht das Problem, vielmehr fehlende Rechtsdurchsetzung.“

 

Der BITKOM begrüßte die von der Bundesregierung geplante „Stiftung Datenschutz“. „Eine Stiftung Datenschutz kann den Informationsstand der Bürger weiter fördern und Vorschläge für ein modernes Datenschutzrecht machen“, sagte Prof. Kempf. „Gleichzeitig kann sie einen freiwilligen Datenschutz-Check für Angebote aus der Wirtschaft entwickeln.“ Damit könnten Firmen ausgezeichnet werden, die sich besonders für den Datenschutz engagieren. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner betonte, dass vergleichende Tests die Transparenz der Datenschutzpraxis verschiedener Angebote wesentlich verbessern könnten. „Hier könnte die Stiftung Datenschutz einen Beitrag leisten“, so Aigner.

 

Mehrere durch das Bundesverbraucherschutzministerium geförderte Projekte unterstützen die Verbraucherinnen und Verbraucher bereits heute beim Selbst ihrer Daten:

 

·          Die Jugendkampagne „Watch your Web“ sensibilisiert Jugendliche für einen sensiblen Umgang mit persönlichen Daten und zeigt ganz konkret, wie bei den verschienen Internet-Gemeinschaften (Communitys) die Sichtbarkeit des eigenen Profils eingestellt werden kann. Auf die    Kampagnenseite wurde bisher über 1,6 Millionen Mal zugegriffen. Die vom Bundesverbraucherministerium und dem Bundesfamilienministerium finanzierte Aktion wird auch vom BITKOM unterstützt.

·          Das vom BMELV geförderte Informationsportal www.verbraucher-sicher-online.de der Technischen Universität Berlin bietet praktische Tipps und Anleitungen wie die Nutzer Schritt für Schritt ihren Computer sicher einstellen und ihre Daten schützen können. Die Nutzererfahren auch, wie sie gekaufte Musik für ihren MP3-Spieler umwandeln können und was dabei erlaubt ist. Hier findet sich auch eine Übersicht über viele weitere Angebote rund um Computer- und Internetkompetenz für verschiedenste Zielgruppen.

·          Auf der Internetseite www.surfer-haben-rechte.de erfahren die Verbraucher, was Datenschutz, Vertragsrecht und Urheberrecht im Online-Alltag für sie bedeuten. Hier können die Verbraucher auch schwarze Schafe melden. Diese Seite des VerbraucherzentraleBundesverbandes wird ebenfalls vom BMELV gefördert.

 

Der BITKOM gibt ebenfalls eigene Verbraucherinformationen heraus und beteiligt sich an der Initiative „Deutschland sicher im Netz e.V.“, in deren Beirat auch das BMELV vertreten ist. Die Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Verbände, Unternehmen und Institutionen unter Schirmherrschaft des Bundesinnenministeriums. Hier bekommen Unternehmen, Privatnutzer und Jugendliche Tipps zum sicheren Surfen. Zudem ist BITKOM Gründungsmitglied der Initiative „Ein Netz für Kinder“. Sie hat mit fragfinn.de einen sicheren Surfraum für den Nachwuchs geschaffen.

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Unternehmensfinanzierung für KlMU - Kleinste mittelständische Unternehmen

8/2/2010

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Vom 23.04.2009: Betrachten wir einmal die Situation mit der Brille eines mittelständischen Unternehmers. Wie wünscht er sich die Politik? Wie soll sie ihm helfen, das Licht am Ende des Tunnels zu erreichen? Nicht durch Regulierung, nicht durch Bevormundung, nicht mit 1001 Formularen für 1002 Förderungstöpfe, an die ohnehin nur die anderen kommen. Der Staat soll die Basis schaffen, dass selbstständiges Arbeiten im Mittelstand wieder möglich ist und dass Unternehmertum sich lohnt.

Wer ist der Mittelstand? Wer verkörpert ihn? Grafik mit freundlicher Genehmigung des IfM Bonn:
[Photo]
Mittelständische Unternehmen sind inhabergeführt. Die Unternehmerin, der Unternehmer ist Motor seines Betriebes. Sie/er trägt das Risiko, hat das eigene Geld ins Unternehmen gesteckt und entscheidet, was zu tun ist. Gemäß einer Auswertung des Institutes für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn aus dem Jahr 2008 sind 99,7 % der mittelständischen Unternehmen Betriebe KMU (kleine und mittelgroße Unternehmen), die unter 50 Mio Euro Jahresumsatz machen und bis zu 499 Mitarbeiter beschäftigen. Das sind fast alle Betriebe in Deutschland. Geht man noch einen Schritt weiter, verkörpern laut IfM-Statistik 3.169.144 Firmen mit unter 10 Mitarbeitern und einem Umsatz von bis zu 10 Mio Euro im Jahr die deutsche Unternehmenslandschaft. Somit also eher kleine Unternehmen, die gegründet werden, arbeiten und wieder schließen, ohne das die Volkswirtschaft den Einzelnen registriert.
Lassen Sie uns diesen überwältigenden großen Teil des Mittelstandes nur für diese Betrachtung als „Kleinen Mittelstand“ definieren.

Wie finanziert sich der Mittelstand?

Hier hat das IfM folgende Finanzierungsmöglichkeiten nach Bedeutung ermittelt:

1. Selbstfinanzierung aus Gewinn, Abschreibungen, Rückstellungen 2. Bankkredite 3. Gesellschafter-/Familiendarlehen 4. Fördermittel 5. Lieferantenkredite 6. Einlagen-/Beteiligungsfinanzierung

Ausgangslage heute für den Kleinen Mittelstand:1. Gewinn, Abschreibungen und Rückstellungen werden nicht mehr in der Höhe zur Verfügung stehen wie in wirtschaftlich guten Zeiten. Ertragsrückgänge führen zur Investitionszurückhaltung, wer nicht investiert kann auch nicht abschreiben. Rückstellungen aus guten Zeiten werden für den Betriebserhalt eingesetzt, neue Rückstellungen selten gebildet. Fazit: Die wichtigste Finanzierungsmöglichkeit des Mittelstandes wirkt nicht mehr.

2. Banken und Basel II sorgen für eine völlig neue Definition des zweitwichtigsten Mittelstandfinanzierungswerkzeugs. Große Bankkonzerne ziehen sich nicht erst jetzt sondern schon seit Jahren aus dem Mittelstand, vor allem aus dem kleinen Mittelstand zurück. Die Kreditneuvergabe wird immer restriktiver gehandhabt, vorhandene Linien werden neu bewertet und zurückgefahren. Banken erkennen andere, lukrativere Geschäftsfelder wie Investmentbanking und Provisionsgeschäfte. Es hat den Anschein, Basel II diene als Alibi zur weiteren Bereinigung des Kundenstammes. Die Kleinen bleiben auf der Strecke.  Fazit: Finanzierungsmöglichkeit Nr. 2 ist nicht mehr für jeden in der benötigten Form verfügbar.

3. Unter der allgemeinen wirtschaftlichen Situation und speziell der unter Punkt 1 und 2 bereits aufgeführten rückläufigen Hauptfinanzierungsmöglichkeiten wächst die Sorge, keinen Ertrag mehr aus investiertem Kapital zu erhalten. Dies führt bei Gesellschaftern und Familienkreditgebern dazu, das Engagement noch einmal unter Sicherheits- und Ertragsaspekten zu beurteilen. Im Zweifelsfalle erscheint es sicherer, die finanziellen Mittel mit 3 % Verzinsung in ein langfristiges steueroptimierendes Versicherungsmodell zu stecken als in einen Mittelstandsbetrieb. Fazit: Durch Umschichtungen der privaten Kapitalanlagen verliert der Mittelstandsunternehmer den drittwichtigsten Finanzierungshelfer.

4. Fördermittel eignen sich nur für einen kleinen Kreis der größeren mittelständischen Unternehmen. So liegt die Mindestbeteiligung förderorientierter Beteiligungsgesellschaften bei über 100 T Euro, Gewerbsmäßige Venturekapitalgeber starten nicht unter 250 T Euro. Das neue Microdarlehen gilt nur für Existenzgründer und ganz junge Firmen. Mittelstandsorientierte Förderprogramme erreichen selten den Adressaten. Kreditinstitute, die vielfältig als Mittler fungieren sollen, beklagen unzureichende Durchleitungsmargen. Die großen Förderkörbe z.B. aus der EU hängen schaon aufgrund des Vergabeprozederes zu hoch für den Kleinen Mittelständler. Fazit: Förderprogramme als Finanzierungsalternative sind nicht attraktiv für den Kleinen Mittelstand.

5. Bleiben die Lieferantenkredite. Wenn da nicht wieder Basel II wäre. Denn gerade die Lieferanten werden sich zukünftig den Ratings unterziehen müssen. Da steht auch, dass ein schneller Kapitalrückfluß sich positiv auf das Ratingergebnis auswirkt. Die schwierige Finanzlage der Mittelstandes führt dazu, dass die Lieferanten zunehmend die Einhaltung kurzer Zahlungsziele fordern werden. Fazit: Lieferantenkredite als Finanzierungsquelle fallen aus.

6. Über eine Einlagen- oder Beteiligungsfinanzierung haben bisher nur wenige kleine Mittelständler nachgedacht. 2.033.853 der 1998 vom IfM gezählten Unternehmen sind Einzelfirmen, 239.908 oHGs, 25.304 GmbHs und 340.875 GmbH & Co. KGs. Die Einzelfirmen kennen keine Beteiligungskonzepte, kleine GmbHs und oHGs versorgen sich mit den unter 3. Genannten Finanzierungsalternativen. Hier scheint der Weg aus der Krise zu sein.

Wo sind die Hebel anzusetzen?
Der kleine Mittelstand verfügt über zu wenig Eigenkapital – diese Fehlentwicklung muß schnellstens und unkonventionell korrigiert werden. Dafür ist unerheblich, wer ab Oktober in Deutschland regiert. Es ist eine elementare Aufgabe jeder Regierung, dieses Problem, welches deutsche Unternehmen auch im europäischen und internationalen Wettbewerb benachteiligt, schnell und unkonventionell zu lösen. Zunächst einige Fakten zum Thema Eigenkapitalquote:

1. Was ist Eigenkapitalquote? Die Eigenkapitalquote ist das prozentuale Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme EK/(EK+FK). Sie ist eindeutiger Indikator der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität des Unternehmens. Je höher die Eigenkapitalquote, um so wahrscheinlicher können eventuell auftretende Verluste ausgeglichen werden.

2. Internationaler Vergleich Die Eigenkapitalausstattung der deutschen Unternehmen hat sich heute zwar verbessert . Bei den kleinen Mittelständlern sieht es allerdings wesentlich dramatischer aus. Hier sind Quoten unter 10 % eher normal. Dadurch begründet sich der hohe Fremdkapitalbedarf, der bisher durch Bankkredite abgedeckt wurde.

3. Keine Möglichkeiten, selbst Eigenkapital aufzubauen Hohe Steuern und Sozialabgaben, Preiskämpfe in allen Branchen, schlechte Zahlungsmoral und gestiegene Forderungsausfälle verhindern die Eigenkapitalaufstockung aus eigener Kraft.

Es muss attraktiv werden, den kleinen Mittelstand mit kleinen Summen beim Aufbau von Eigenkapital zu unterstützen. Hier stellt sich die Aufgabe für die Regierung. Nicht als Subvention, nicht als komplizierte Förderung oder Darlehen sondern als allgemeinverständliche Maßnahme müssen hier Akzente gesetzt werden. 4,5 Billionen Euro Vermögen in privater Hand (Bundesbank,Monatsbericht Nov. 2008)warten auf Einsatzmöglichkeiten    .
Was bietet der Kapitalmarkt dem kleinen Mittelständler für Nutzen?
Dieses Thema ist schnell behandelt. Leasing ergibt den Vorteil, die Nutzungskosten auf mehrere Perioden aufzuteilen. Hier schöpft der kleine Mittelständler im Moment Reserven die aber nur scheinbar wirken. Denn ein hoher Leasinganteil im Anlagevermögen beeinflusst wiederum die Bonität des Unternehmens negativ.

Factoring, d.h. Verkauf von Forderungen an eine Factoringgesellschaft als Vertriebsfinanzierung fällt von vorherein aus. Die meisten Gesellschaften fangen erst bei 1,5 Mio Euro Umsatzpotenzial an – das erreichen die Kleinen Mittelständler gar nicht erst. Hier könnte ein Modell für kleine Mittelständler – zum Beispiel Poolbildung – von hohem Nutzen sein.

Venture Capital Gesellschaften interessieren sich nicht für den kleinen Mittelstand. Unabhängig davon, dass das Umsatzvolumen des Kleinen Mittelständlers es nicht erlaubt , überhaupt in Gespräch zu kommen, verlangen sie neben aufzeigbaren Exitmöglichkeiten (Verkauf der Anteile i.d.R. nach 3-5 Jahren) kompetentes Management, Controlling, Planungssystem und klar erkennbare Wettbewerbsvorteile. Venture Capital als Alternative fällt aus.

Die Mittelstandsbank soll unter dem Dach der Deutschen Ausgleichsbank (DtA) zusammengefasst werden. Sie soll sich vor allem um die Geldbeschaffung für Existenzgründer und den Mittelstand kümmern. 
Mobilisierung des privaten Vermögens in Deutschland
Es scheint verwegen, in einer Zeit, in der manche Politiker über eine Besteuerung des Privatvermögens nachdenken, einen Vorschlag zu unterbreiten, der scheinbar die ohnehin Vermögenden noch reicher machen kann. Was aber heute in Deutschland fehlt, ist ein Anreiz für Vermögende, ihr Kapital auch unter Akzeptanz von Risiko zu investieren. Der Grundgedanke ist einfach.

Da der kleine Mittelstand derzeit nicht in der Lage ist, seine Eigenkapitalstruktur aus eigener Kraft zu verbessern, empfiehlt es sich nicht, staatlicherseits zu subventionieren oder Kreditprogramme zu initieren. Das private Vermögen muß mobilisiert werden. Der Staat kann dabei sogar als lachender Dritter mittelfristig seine Steuereinnahmen verbessern.

Das Paket „KMU-Wagniskapital“ könnte – vereinfacht dargestellt – wie folgt aussehen:

Jeder hat die Möglichkeit, steuerbegünstigt als Eigenkapitalbildung in eine KMU-Kapitalgesellschaft zu investieren. Der Kapitalanteil darf jedoch 40 % des Stammkapitals nicht überschreiten. Aufgrund der Risikos einer solchen Investition darf er diese Kapitalbeteiligung, die er eigenkapitalerhöhend und für mindestens 5 Jahre einbringen muss, im Jahr der Investition zu 100 % als Verlust aus Unternehmensbeteiligung steuerlich abschreiben. Dies gilt auch für die Beteiligung von juristischen Personen an KMU. Hier darf die Investionsumme nicht mehr als 50% des Gewinns vor Steuern betragen.

Damit wird erreicht:

1. Dass das derzeit in Deutschland mehr oder weniger geparkte private Investionskapital mobilisiert wird. 2. Dass viele Einzelunternehmen aufgrund der neuen Konstellation in Kapitalgesellschaften umfirmieren und damit einfacheren steuergesetzlichen Regulierungen unterliegen. Die Trennung von Privat- und Geschäftsvermögen wird deutlicher. 3. Wenn die Beteiligung Gewinn abwirft, muss dieser versteuert werden. 4. Die Professionalität der KMUs in Sachen Betriebswirtschaft zunimmt. 5. Dass der Kapitalgeber nicht vom ersten Jahr an Ausschüttungen erwartet, dem Unternehmen Zeit zum Wachsen geben muss.

Was kann passieren?

1. Die Firma, in die investiert wurde, wird insolvent. Dann ist der Verlust des Investors um die Steuerersparnis bereinigt ein halber Schmerz (mit dem Finanzamt geteilt).

2. Die Firma bekommt durch den Eigenkapitalzufluss einen positiven Schub und wirft vom 1. Jahr an Gewinne ab. Dann muss der Gewinn versteuert werden. Finanzamt und Investor sind zufrieden.

3. Die Firma erwirtschaftet keine Erträge, die sich der Investor vorgestellt hat, er zieht sein Kapital nach der Mindestlaufzeit von 5 Jahren zum testierten (!) Wert wieder aus dem Unternehmen – dann zahlt er die Steuern zurück, die er zu Beginn des Investments gespart hat.

Auszug aus TEAM: Toll, Ein Anderer Macht´s
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Sind wir nicht alle Avatare?

8/2/2010

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VWenn man so beobachtet, wie possierlich, witzig, ernst oder auch phantasievoll wir uns mit Bildchen, Namen Avataren und sonstigen Figuren umgeben, dann sehen wir, was für ein Riesenspielparadies das Internet auch sein kann. 
Ich bin seit geraumer Zeit im Twitter unterwegs. Man erreicht mich unter www.twitter.com/FrankGarrelts . Ich habe mich bewusst hier und auf anderen Plattformen gegen das Pseudonym entschieden und habe es bisher nicht bereut. Warum?
1. 123people, yasni und ähnliche Seiten haben aus dem Laufe meiner Webzeit so viele Informationen über mich zusammengetragen, dass es langsam unübersichtlich wird. Es ist sowieso alles irgendwo nachlesbar ;-).
2. Im Xing, Linkedin, Plaxo, Facebook muss man auch seinen echten Namen angeben - da hab ich bisher auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht - im Gegenteil, die Netzwerke arbeiten für mich.
3. Wenn ich etwas schreibe, bemühe ich mich, zu überlegen, ob es mir nützt, anderen nützt oder gar nichts nützt - letzteres schreibe ich dann nicht, ersteres am liebsten. Wenn ich also etwas schreibe, was mir Nutzen bringen soll - dann muss ich mich ja wohl outen.
Ausserdem sind wir über die IP-Adresse sowieso schon gläsern, durch die Funspiele in Facbook schon genügend gescannt und darum hat unsere Webpersönlichkeit schon etwas von einem Avatar - auch wenn wir mit eigenem Namen dahinter stehen. 
Aber der (Echt)Avatar ist trotzdem schöner. Das Bild zeigt uns von der besten Seite, doppelkinnbereinigt und strahlend. Die Profile deuten immer wieder darauf hin, dass man dem Ideal-Body-Mass-Index näher ist, als man zugeben möchte. Man ist weitgereist, belesen, kennt gute Filme und umgibt sich mit jugendlich wertvollen Attributen. Man ist schlagfertig und weiß alles (Dank Wikipedia), kann alle Fremdsprachen dem Sinn nach verstehen (Dank Babylon) und weiß alles eher als andere (Dank Twitter).
Nun mal im Ernst die Frage: sind wir nicht alle Avatare? So gibt es uns doch nicht wirklich ;-))   
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Twitter - Zeiterscheinung oder neues Online-Werkzeug?

8/2/2010

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Vom 25.03.09 Die Wirtschaftswoche beschäftigt sich aktuell mit der Twitter-Story . Das Thema ist mittlerweile viel diskutiert und die Befürworter das Microbloggings sehen sich immer wieder Schwierigkeiten ausgesetzt, ihre Begeisterung für ein gänzlich anderes Kommunikationsinstrument in richtige Worte zu fassen.

Eine Welt für sich. Tim O´Reilly, Erfinder des Begriffs WEB 2.0, ist einer der eifrigsten Twitterer und gibt so Impulse an eine Vielzahl von sogenannten Followern. Aber was ist Twitter und wie kann man am ehesten den Sinn darstellen? Unter www.twitter.com kann sich jeder Internetuser kostenlos anmelden. Übersetzt heißt das: Zwitschern. Das Erkennungszeichen von Twitter ist ein Vogel, der zwitschert. Zwitschern kann man im 140-Zeichen-Rhythmus - also in der Größenordnung, die uns als SMS-Textvolumen bekannt ist. Man kann sich also anmelden und in 140 Zeichen etwas in den Cyberspace tippen - was soll das? Habe ich mir am Anfang auch gedacht, als mich eine Mitarbeiterin auf dieses neue Phänomen der vernetzten Welt aufmerksam machte. Ich habe mich also angemeldet und getestet. Was soll man schreiben? "Ich sitze gerade im Büro und esse eine Tütensuppe" war mein erster Text - dabei kommt man sich richtig blöd vor - wen interessiert das schon? Niemanden. Richtig. Das ist auch nicht der Sinn von Twitter. Zunächst muss man sich, wie im richtigen Leben, orientieren, mit anderen bekannt machen und schauen, was die anderen eigentlich mit dieser Twittergeschichte so anfangen. Sehr schnell findet man heraus, dass es z.B. einen Nachrichtendienst gibt. Breaking News twittert aktuelle Meldungen aus aller Welt im 140-Zeichentakt an seine Followers - was sind Followers?

Followers sind, wie der Name sagt, Verfolger. Ich kann bei Twitter jemandem folgen und jemand kann mir folgen. Ist das das Geheimnis der Kommunikation? Man folgt sich? Nun wird es schon spannender. Indem ich mir die Leute aussuche, denen ich folge, stelle ich mir ein eigenes Informationsportal zusammen. Breaking News, Bild-Leute, Spiegel-online, Tim O´Reilly, die Grünen, Müntefering, Obama, Solms oder auch meinen CDU-Landtagsabgeordneten Axel Miesner... man kann fast zu jedem Thema einen Leitwolf für Informationen finden. Und das geht schnell. Geht man auf die Seiten erfahrener Twitterer, so kann man deren Kontakte "ausspähen" und sich die herauspicken, die man selbst mal ausprobieren möchte. Wenn man sich dann so seinen Kreis zusammengestellt hat und mit einer Anzahl von Adressen anfängt, deren Momentgedanken man als Follower jetzt einfangen kann, dann fängt es an, interessant zu werden.

Schnell merkt man, dass es nicht nur darum geht, der Welt mitzuteilen, dass man gerade einen Kaffee am Schreibtisch trinkt. Man teilt vielmehr mit, woran man gerade arbeitet, gibt mit entsprechenden Links Informationen über die eigene Arbeit, über Fotos, über das, was einen gerade beschäftigt, an seinen Followerkreis. Und wenn man jetzt weiß, dass ein 140-Zeichenstatement von Tim O´Reilly im selben Moment bei mehr als 30.000 Followeren weltweit ankommt, ein Link, den er hereinstellt, eben von diesen Followern bei Interesse angeklickt werden kann - dann erkennt man die Macht, die hinter dieser 140-Zeichenmessage steht. Die politischen Parteien haben es gemerkt, allen voran die Grünen, die zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Absatzes schon beachtlich 2.700+ Followers haben. Zum Vergleich: Barack Obama erreicht über seine verschiedenen Adressen mehr als 600.000 Followers. Er (oder sein PR-Manager) gibt also 140 Zeichen ein und mehr als 600.000 Menschen in der ganzen Welt können lesen, was ihn gerade beschäftigt.

Mit diesen Zeilen ist das Phänomen Twitter noch nicht erklärt - aber vielleicht sind Sie neugierig geworden. Wenn Sie sich anmelden: follow www.twitter.com/FrankGarrelts - und ich helfe gern bei der weiteren Erkundung.
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Heimvernetzung - auch in D ein Thema?

8/2/2010

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vom 27.04.09: In USA werden mit Heimvernetzung schon 8 Mrd. Dollar Umsatz im Jahr gemacht. Es ist ein Zukunftsmarkt mit Wachstumsimpulsen und neuen Herausforderungen – mit diesen Worten eröffnete BITKOM-Vizepräsident und MICROSOFT-Geschäftsführer Achim Berg das 5. BITKOM-Forum Consumer Electronics des BITKOM im Bayerischen Hof, München vor über 200 gemeldeten Teilnehmern. Darauf folgten gut aufeinander abgestimmte Fachvorträge und Erfahrungsberichte, die das Auditorium auf einen Markt einstimmte, der für viele Anbieter in der B2B-orientierten ITK-Branche neu ist.
  BITKOM hat sich gut auf das Thema vorbereitet. Schon während der Veranstaltung ging die aktuelle Pressemeldung mit Hinweisen auf Studien und Markdaten über den Ticker – frei nachzulesen unter http://tinyurl.com/cdu6vz . Die bisher getrennten Einzelgeräte aus IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik werden immer stärker untereinander vernetzt, drahtlos oder per Kabel. Rund 600 Millionen Euro haben die Deutschen 2008 für entsprechende Router und ähnliches Zubehör ausgegeben und damit die Grundlage für die Vernetzung ihrer Haushalts-Elektronik gelegt.   Dr. Andreas Goerdeler, Referatsleiter konvergente ITK im BMWI, bestätigte die Wichtigkeit des Themas und verwies auf Umfragen und Analysen, nach denen 22 Mio Haushalte in Deutschland vie DSL auf das Internet zugreifen und bei Neubauten die Themenkomplexe Energiesparen und Sicherheit im Vordergrund stehen. Unter  http://www.nextgenerationmedia.de/ werden unter dem Leitbegriff „Internet der Dinge“ vom BMWI geförderte Projekte vorgestellt. Fitness, Gesundheitsvorsorge, allgemeine Hausvernetzung stehen im Vordergrund. Sven Gabor Janszky, Zukunftsforscher und Organisator von Zukunftsdebatten, an denen hochrangige Manager verschiedenster Bereiche teilnehmen, entwarf das Szenario des vernetzten Hauses, welches in Testeinrichtungen der Telekom und im Forschungszentrum der MICROSOFT in ähnlicher Form simuliert wird. Dass die Heimvernetzung in der Praxis angekommen ist, beweist Archibald Horlitz, Gründer und Chef der Apple-Handelskette Gravis. Er hat bereits Taskforces im Einsatz, die die Elektronik im privaten Wohnbereich vernetzen und stellt in einem Musterwohnzimmer die Einsatzmöglichkeiten vor mit heute erhältlichen Geräten vor. Deutlich bemängelt er hierbei die Alleingänge diverser Hersteller bei der Definition von Standards rund um das CEC (Consumer Electronics Control) –Protokoll und listet Hersteller auf, die verschiedene klangvolle Namen für hauseigene Adaptionen entwickelt haben (z.B. Philips Easylink, Samsung Anynet, LG Synclink, SHARP Aquos Link…).   Folgt man dem Erfinder der Fritzbox, AVM, so ist die Zukunft der Heimvernetzung geprägt durch das Breitbandgateway 7390, auf neudeutsch Residential Gateway. Dieses Gerät vereint stromsparend und immer online  VDSL2 und ADSL2+, VOIP, WLAN, Ethernet, Integrated Access Device und sorgt für Konvergenz von CE und IT – quasi ein Alleskönner. In Kooperation mit AVM vertreibt auch Maxdome, ein Gemeinschaftsunternehmen der ProSiebenSat.1 Media AG und der United Internet AG  unter anderem Namen.   Hannes Schwaderer von Intel stellt das Internet in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft. Als sogenannter Game Changer setzt das Internet und die über das Internet erhältlichen Services die Anreize zur Beschaffung neuer elektronischer Geräte und Widgets. Er ist sicher, dass das Internet in den Fernseher kommt und informiert darüber, dass Samsung und Toshiba demnächst die ersten TV´s mit integriertem Internetzugang auf den Markt bringen werden. Loewe als deutsches Unternehmen ist Konsortialführer des BMWI-Projektes Internet der Dinge und stellt seine Entwicklungen in gewohnt anspruchsvollem Design auf http://tinyurl.com/awdrjd vor. Eine andere Variante des vernetzten Zugangs bietet Set Top-Boxen-Hersteller Kathrein. Für den aus der Unterhaltungselektronik und dar Antennentechnik kommenden Hersteller ist die Set Top-Box – z.B. mit integriertem HDTV-Festplattenreceiver das Maß der Dinge. Kathrein versucht mit einem Schlagwortverzeichnis etwas Licht in den Abkürzungsdschungel der vielen Begriffe zu bringen: http://www.kathrein.de/de/sat/index.htm .   Ob die Vernetzung des Hauses nun per Ethernet, per WLAN oder über Stromleitung oder Koaxkabel, wie vom Forumsteilnehmer Devolo auf seiner Homepage http://tinyurl.com/cuwrub vorgestellt,  stattfindet – alle sind sich einig, dass der Markt sich jetzt entwickelt, die Umsatzmaschine Heimvernetzung in Gang kommt.   Eine Riesenchance für den beratenden Fachhändler. Der Consumer Monitor 2008 macht es in einer Auswertung  deutlich: die bevorzugte Bezugsquelle der begehrten Zielgruppe der Silversurfer ist der lokale PC-Händler. Von den 29 Mio Deutschen über 50 haben nämlich 15 Mio, davon 8 Mio Frauen, noch keinen PC. Wenn es denn immer weiter zu vernetztem Leben und Arbeiten kommt, werden viele dieser Offliner irgendwann sicher auch noch zu Onlinern. Denn, so Holger Knöpke von der Telekom, 2011 werden 50% aller Musikverkäufe über das Internet abgewickelt und schon heute gibt es europaweit 8 Mio Kunden, die ihr Fernsehprogramm vie Internet, als IPTV, empfangen. Rund wird der Markt dann, wenn mit Unterstützung des Fachhandels und Zusammenwirken der Hersteller die bestehenden Medienbrüche überbrückt worden sind. 
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Sind Sie (sie) schon 18

8/2/2010

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Aus Mai 2009 - Eben vor 0.00 h kam mein Sohn, 17++  ins Haus - etwas angesäuert aber nicht eben frustriert. Heute haben sie mich mal wieder nicht reingelassen - ich geh jetzt auf ne private Party - tschüss und viel Spaß noch beim Eurovision...
Eigentlich wohl ein normaler Vorgang heutzutage.  Ist ja alles so schlimm.  Da gibt es doch Jugendliche, die gehen in Kneipen und trinken gar Bier. Das muss man doch verbieten. 
Bier ab 16? Aufenthalt in Lokalen unter 18? Das war einmal ganz normal. Nicht nur in Deutschland. Mein Sohn kann ein Lied davon singen. Als er 14 war, waren wir zusammen mit der Familie in einem deutschen  Ferienclub in der Türkei. Wollen Sie Ihrem Sohn erlauben, dass er mal ein Bier trinken kann? Dann unterschreiben Sie bitte hier. - Haben wir gemacht. eigentlich nicht so gern.  Aber wie hätte er denn dann dagestanden? Alle Freunde durften - und man hat es ja auch wirklich nicht übertrieben - hat man wirklich nicht.
Ein Jahr später, mit 15, auf Fuerteventura sah es schon anders aus. Bier - nein - hier nicht. Wir haben schlechte Erfahrungen gemacht und die Landesgesetze lassen es nicht zu. Gut , dachten wir. Kann nicht schaden. Eigentlich sollte er ja auch in Deutschland erst mit 16... Komisch. In diesem damals  Urlaub schwankten uns erstmals  jeden Abend Jugendliche mit Wodkaflaschen in der Tüte über den Weg. Wie denn das? Gaaanz einfach der Größte geht in den Supermarkt und kauft für die Gruppe ein.
Mit 16 dann im nächsten Jahr in der Türkei sollte dann alles in Ordnung sein - Denkste. Die selbe Anlage, in der man vorher mit 14 schon so richtig zulangen konnte, war plötzlich auf dem unterachtzehngibtsgarnichtsTrip. 
Auch in Deutschland, in dem Land, wo ich, der ich noch mit 21 volljährig wurde, mit 16 rauchen und biertrinken konnte, war ein Jugendlicher unter 18 plötzlich noch nicht einmal zum Verzehr eines Mineralwassers in einer Szenekneipe willkommen.
Und es geht weiter. Videospiele werden verboten, Paintball wird zum verbotenen Kriegspiel erklärt, das Internet kann demnächst von der Obrigkeit  zensiert werden.  Das Umfeld hat sich aber nicht verändert. Die Jugendkneipen, die gestern noch aufgesucht werden durften, sagen sich: Vorsicht ist de Mutter der Porzellankiste - und lassen die Jugendlichen gar nicht erst rein. 
Sind die jungen Leute heute anders als wir damals? Ich war mit 16 in Discos, habe Bier getrunken und ehrlich gesagt - bin gar nicht auf die Idee gekommen,  mir  klammheimlich an irgendeiner Straßenecke einen verlängerten Wodka reinzuziehen. Für meine Freunde und mich gab es genug Gelegeneheiten und Örtlichkeiten, an den wir willkommen waren. Ich erinnere mich an tolle Parties im Haus der Jugend in Hildesheim, Tanzparties von Kirchengemeinden veranstaltet, rauchgeschwängerte Nachmittage im Hipetuk und rasante Rockabende im BeeBop. Wir hatten Orte, an denen wir wirklich willkommen waren. 
Wo sind Jugendliche zwischen 15 und 18 heute geduldet? Auch wenn sie nicht zum Biertrinken in die Szenekneipe gehen? Wenn ein Staat sich - sicher aus berechtigter Sorge - Gesetze ausdenkt, die es für die Wirte zu riskant macht, junge Gäste zu haben - dann sollte er vielleicht auch Unternehmer dazu ermuntern, hier eine neue Marktlücke zu erschließen. Überreaktion hat noch nie zum Erfolg geführt - schon gar nicht, wenn man keinen Ausgleich schafft.
Mein Sohn wird im August 18 - für uns ist dann die Zeit der Sorge, dass unser Junior abends auf der Straße sitzt, vorbei. Er kann dann da hineingehen, wo er eben noch vor verschlossenen Türen stand. Ich habe diese Zeilen für die Eltern geschrieben, die das noch vor sich haben. 
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Viral Marketing - auch Offline möglich?

8/2/2010

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Oder hat es Viral Marketing schon früher gegeben? Ich habe jedenfalls eine klassische Form gerade letzte Woche erlebt.
-Erster Akt -
Am Freitag vorletzte Woche stand ein niedlicher kleiner Hund in unserem Garten. Gepflegt, mit Halsband aber augenscheinlich ohne Frauchen oder Herrchen. Er begrüßte mich schwanzwedelnd und ich konnte leicht die eingravierten Informationen auf der Plakette an seiner Halskette lesen. Fynn hieß er und er hatte auch eine Mobil-Telefonnummer. Kurzentschlossen wählte ich 0161.... und Herrchen war am anderen Ende der Funkleitung. Ein Gartenbauunternehmer, der in der Nachbarschaft zu tun hatte und dem sein Gefährte - der neugierige liebe kleine Hund - einfach weggestöbert war. Wir vereinbarten Rufkontakt, Herrchen rief und Fynn wusste, wo er hingehörte. Alles OK, meine gute Tat war getan.
- Zweiter Akt -
Am Freitagabend klingelte es an unserer Haustür. Mein Sohn öffnete und nahm etwas entgegen. Er kam zu mir ins Büro (ich saß natürlich mal wieder in irgendeinem Onlineforum ;-)) und überreichte mir ein Glas wunderbaren Imkerhonig aus dem Teufelsmoor. "Das hat eben ein Mann abgegeben, sah aus wie ein Gärtner. Er meinte, Dankeschön, dass Ihr meinen Hund gefunden hattet." Ach ja, ich erinnerte mich. Nett, der Mann (und das meine ich ernst) denn wer bedankt sich heutzutage noch für solche Kleinigkeiten...
- Dritter Akt - 
1 Stunde später, als wir mit unserem Hund unterwegs waren kam er uns entgegen. Auf der Fahrt zum Feierabend. Ich winkte, er stoppte, drehte das Fenster herunter "Danke für den Honig, das hätte doch wirklich nicht nötig getan" "Ist gern geschen, denn wissen Sie, nebenbei bin ich ja auch noch Imker. Ich war gerade beim Nachbarn, im Garten das Unkraut vernichten - und da hab ich mal das Glas reingereicht - als Dankeschön.
- Vierter Akt -
Jetzt steht jeden Morgen ein Glas Honig aus dem Teufelsmoor auf unserem Tisch und sagt uns: Der Mann hinter der Adresse auf dem Etikett kann guten Honig machen. Der Mann kann auch Unkraut wegmachen. Und siehe da, heute kam schon die Frage auf "...der macht auch Unkraut weg ... mal den Nachbarn fragen, was er dafür nimmt..."
Wenn das kein Viral Marketing ist. - Er hat bestimmt keine Ahnung davon, dass er ein Marketing-Genie ist. 
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10 Tipps für die Nutzung von Social Computing-Plattformen als Mitarbeiter einer Firma

8/2/2010

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Soziale Netzwerke im Internet sind mittlerweile Allgemeingut. Darum wird es auch immer wichtiger, dass sich Mitarbeiter von Firmen bewusst sind, dass ihre Beiträge ggfs. auch Einfluß auf die Reputation ihres Arbeitgebers haben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit habe ich hier einmal die Punkte aufgelistet,  die ich meinen Mitarbeitern mit auf den Weg geben würde. Ergänzungen in Form von Kommentaren sind willkommen.
  1. Sie sind stets selbst verantwortlich für Ihre Blogs und Beiträge in WIKIs oder anderen Foren, in den User ihren Inhalt verbreiten können. Denken Sie daran, dass Ihre Beiträge für lange Zeit gelesen werden können. Schützen Sie Ihre Privatsphäre. 
  2. Wenn Sie über Themen bezüglich Ihres Unternehmens sprechen, stellen Sie sich vor und erwähnen Sie, dass Sie bei der Firma angestellt sind. Schreiben Sie immer in der ersten Person, damit kein Zweifel aufkommt, dass Sie für sich selbst und nicht für Ihre Firma schreiben.
  3. Wenn Sie ausserhalb Ihres Unternehmens Inhalte einpflegen, die etwas mit Ihrer Arbeit oder mit IHrem Unternehmen zu tun hat, vermerken Sie im Impressum, dass die Beiträge auf Ihrer Site Ihre eigenen sind und nichts mit Ihrer Firma und deren Geschäftsphilosophie zu tun hat.
  4. Beachten und respektieren Sie Copyright. Ändern Sie Ihre Beiträge nicht nachträglich ohne ausdrücklich in der Änderung auf den ursprünglichen Inhalt hinzuweisen.
  5. Verbreiten Sie keine Unternehmensinternas ohne Rückfrage. Fordern Sie eine ausdrückliche Erlaubnis an, wenn Sie sich nicht sicher sind. Sollte Sie jemand in einem Forum um eine Aussage zu  Unternehmensthemen bitten, verweisen Sie ihn an die zuständige Stelle in Ihrer Firma.
  6. Zitieren Sie niemanden ohne vorher um Erlaubnis zu fragen.Wenn Sie ein Zitat benutzen, verlinken Sie, wenn möglich zur Quelle.
  7. Achten Sie Ihre Diskussionspartner. Verbale Entgleisungen, die im Unternehmen nicht geduldet werden, haben auch in Internetforen nichts zu suchen. Lassen  Sie sich nicht in emotional geprägte Diskussionen verwickeln. 
  8. Finden Sie heraus, wer noch zu Ihrem Thema bloggt und nutzen Sie die Möglichkeit, ihn zu zitieren.
  9. Wenn Sie in Social Networks als Mitarbeiter Ihrer Firma auftreten und sich dementsprechend identifizieren, dann agieren Sie so, wie Sie es im richtigen Leben auch verantworten könnten.
  10. Denken Sie immer daran, dass Ihre Blogs Mehrwert bieten sollen. Pflegen Sie private Netzwerke auch in ihrer privaten Zeit, nicht während Ihrer Arbeitszeit. 
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First Post!

4/2/2010

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