Ich bin seit geraumer Zeit im Twitter unterwegs. Man erreicht mich unter www.twitter.com/FrankGarrelts . Ich habe mich bewusst hier und auf anderen Plattformen gegen das Pseudonym entschieden und habe es bisher nicht bereut. Warum?
1. 123people, yasni und ähnliche Seiten haben aus dem Laufe meiner Webzeit so viele Informationen über mich zusammengetragen, dass es langsam unübersichtlich wird. Es ist sowieso alles irgendwo nachlesbar ;-).
2. Im Xing, Linkedin, Plaxo, Facebook muss man auch seinen echten Namen angeben - da hab ich bisher auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht - im Gegenteil, die Netzwerke arbeiten für mich.
3. Wenn ich etwas schreibe, bemühe ich mich, zu überlegen, ob es mir nützt, anderen nützt oder gar nichts nützt - letzteres schreibe ich dann nicht, ersteres am liebsten. Wenn ich also etwas schreibe, was mir Nutzen bringen soll - dann muss ich mich ja wohl outen.
Ausserdem sind wir über die IP-Adresse sowieso schon gläsern, durch die Funspiele in Facbook schon genügend gescannt und darum hat unsere Webpersönlichkeit schon etwas von einem Avatar - auch wenn wir mit eigenem Namen dahinter stehen.
Aber der (Echt)Avatar ist trotzdem schöner. Das Bild zeigt uns von der besten Seite, doppelkinnbereinigt und strahlend. Die Profile deuten immer wieder darauf hin, dass man dem Ideal-Body-Mass-Index näher ist, als man zugeben möchte. Man ist weitgereist, belesen, kennt gute Filme und umgibt sich mit jugendlich wertvollen Attributen. Man ist schlagfertig und weiß alles (Dank Wikipedia), kann alle Fremdsprachen dem Sinn nach verstehen (Dank Babylon) und weiß alles eher als andere (Dank Twitter).
Nun mal im Ernst die Frage: sind wir nicht alle Avatare? So gibt es uns doch nicht wirklich ;-))